Psalm 12, 2; 6–7
Hilf, Herr! Die Heiligen haben abgenommen, und der Gläubigen ist wenig unter den Menschenkindern. – «Weil denn die Elenden verstört werden und die Armen seufzen, will ich auf», spricht der Herr, «ich will eine Hilfe schaffen dem, der sich darnach sehnt.» Die Rede des Herrn ist lauter wie durchläutert Silber im irdenen Tiegel, bewähret siebenmal.
Jesaja 11, 1–5: Der Messias und sein Friedensreich
Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen, auf welchem wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und Wohlgeruch wird ihm sein die Furcht des Herrn. Er wird nicht richten, nach dem seine Augen sehen, noch Urteil sprechen, nach dem seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande und wird mit dem Stabe seines Mundes die Erde schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.
Lukas 1, 39–56: Marias Besuch bei Elisabeth, Lobgesang der Maria
Maria aber stand auf in den Tagen und ging hinauf auf das Gebirge eilends zu der Stadt Judas und kam in das Haus des Zacharias und grüsste Elisabeth. Und es begab sich, als Elisabeth den Gruss Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth ward des Heiligen Geistes voll und rief laut und sprach: «Gebenedeit bist du unter den Weibern, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes! Und woher kommt mir das, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Siehe, da ich die Stimme deines Grusses hörte, hüpfte mit Freuden das Kind in meinem Leibe. Und o selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn.» Und Maria sprach: «Meine Seele erhebet den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands; denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder; denn er hat grosse Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei denen, die ihn fürchten. Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreuet, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stösst die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllet er mit Gütern und lässt die Reichen 210 leer. Er denket der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat unseren Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.» Und Maria blieb bei ihr bei drei Monaten; darnach kehrte sie wiederum heim.
