Psalm 70, 2–5
Eile, Gott, mich zu erretten, Herr, mir zu helfen! Es müssen sich schämen und zu Schanden werden, die nach meiner Seele stehen; sie müssen zurückkehren und gehöhnt werden, die mir Übles wünschen, dass sie müssen wiederum zu Schanden werden, die da über mich schreien: «Da, da!» Sich freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen und die dein Heil lieben, immer sagen: «Hoch gelobt sei Gott!»
Galater 3, 15–22: Gesetz und Verheissung
Liebe Brüder, ich will nach menschlicher Weise reden: Verwirft man doch eines Menschen Testament nicht, wenn es bestätigt ist, und tut auch nichts dazu. Nun ist ja die Verheissung Abraham und seinem Samen zugesagt. Er spricht nicht: «durch die Samen», als durch viele, sondern als durch e i n e n: «durch den Samen», welcher ist Christus. Ich sage aber davon: Das Testament, das zuvor von Gott bestätigt ist auf Christum, wird nicht aufgehoben, dass die Verheissung sollte durch das Gesetz aufhören, welches gegeben ist vierhundertunddreissig Jahre hernach. Denn so das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheissung gegeben; Gott aber hat’s Abraham durch Verheissung frei geschenkt. Was soll denn das Gesetz? Es ist hinzugekommen um der Sünde willen, bis der Same käme, dem die Verheissung geschehen ist, und ist gestellt von den Engeln durch die Hand des Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht eines Mittler; Gott aber ist einer. Wie? Ist denn das Gesetz wider Gottes Verheissungen? Das sei ferne! Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre, das da könnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetz. Aber die Schrift hat alles beschlossen unter die Sünde, auf dass die Verheissung käme durch den Glauben an Jesum Christum, gegeben denen, die da glauben.
Lukas 10, 23–37: Doppelgebot der Liebe und Gleichnis vom barmherzigen Samariter
Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach insonderheit: «Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr sehet. Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr sehet, und haben’s nicht gesehen, und hören, was ihr höret, und haben’s nicht gehört.» Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: «Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?» Er aber sprach zu ihm: «Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie liesest du?» Er antwortete und sprach: «Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst.» Er aber sprach zu ihm: «Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben.» Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesu: «Wer ist denn mein Nächster?» Da antwortete Jesus und sprach: «Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Mörder; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon 168 und liessen ihn halbtot liegen. Es begab sich aber ungefähr, dass ein Priester dieselbe Strasse hinabging; und da er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit; da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber. Ein Samariter aber reiste und kam dahin; und da er ihn sah, jammerte sich sein, ging zu ihm, verband ihm seine Wunden und goss darein Öl und Wein und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in die Herberge und pflegte sein. Des andern Tages reiste er und zog heraus zwei Groschen und gab sie dem Wirte und sprach zu ihm: ‹Pflege sein; und so du was mehr wirst dartun, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.› Welcher dünkt dich, der unter diesen dreien der Nächste sei gewesen dem, der unter die Mörder gefallen war?» Er sprach: «Der die Barmherzigkeit an ihm tat.» Da sprach Jesus zu ihm: «So gehe hin und tue desgleichen!»
