Psalm 31, 2–3; 6
Herr, auf dich traue ich, lass mich nimmermehr zu Schanden werden; errette mich durch deine Gerechtigkeit! – Neige deine Ohren zu mir, eilend hilf mir! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest! – In deine Hände befehle ich meinen Geist; denn du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
1. Korinther 13, 1–13: Das Hohelied der Liebe
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also dass ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine 85 Habe den Armen gäbe und liesse meinen Leib brennen und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit; sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles. Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Sprachen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und war klug wie ein Kind und hatte kindische Anschläge; da ich aber ein Mann ward, tat ich ab, was kindisch war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich’s stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die grösste unter ihnen.
Lukas 18, 31–43: Jesu Leidensankündigung und Heilung eines Blinden
Er nahm zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: «Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden; und er wird verspottet und geschmähet und verspeiet werden, und sie werden ihn geisseln und töten; und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.» Sie aber verstanden der Worte keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wussten nicht, was das Gesagte war. Es geschah aber, dass er nahe an Jericho kam, da sass ein Blinder am Wege und bettelte. Da er aber hörte das Volk, das hindurchging, forschte er, was das wäre. Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: «Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich mein!» Die aber vornean gingen, bedrohten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie viel mehr: «Du Sohn Davids, erbarme dich mein!» Jesus aber stand still und hiess ihn zu sich führen. Da sie ihn aber nahe zu ihm brachten, fragte er ihn und sprach: «Was willst du, dass ich dir tun soll?» Er sprach: «Herr, dass ich sehen möge.» Und Jesus sprach zu ihm: «Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen.» Und also bald ward er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das solches sah, lobte Gott.
