Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe

BWV 025 // zum 14. Sonntag nach Trinitatis

für Sopran, Tenor und Bass Vokalensemble, Flauto I–III, Oboe I+II, Cornetto, Trombone I–III, Streicher und Basso continuo

Schmerzgezeugte Kombinatorik, peinvolle Sündenschuld und der Versuch, das Unaussprechliche im Medium des wortlos vorgetragenen Chorals auszudrücken, gelangen im gigantischen Gewölbebau des Eingangschores der Kantate «Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe» zu einer in dieser Dichte und Komplexität auch bei Bach seltenen Symbiose. Der als Doppelfuge mit Choraleinschüben angelegte und thematisch auf allen Ebenen verklammerte Eingangssatz fungiert damit als düsteres Portal zu einer Kantate, der es in erstaunlicher Weise gelingt, eine von Bildern der Krankheit und Unwürdigkeit geprägte und in unverhohlener Todessehnsucht gipfelnde pessimistische Anthropologie noch in ein federndes Gotteslob zu verwandeln.

J.S. Bach-Stiftung Kantate BWV 25

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Lutzogramm zur Werkeinführung

Manuskript von Rudolf Lutz zur Werkeinführung
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Akteure

Solisten

Sopran
Joanne Lunn

Tenor
Sören Richter

Bass
Peter Harvey

Chor

Sopran
Jennifer Ribeiro Rudin, Susanne Seitter, Noëmi Sohn Nad, Noëmi Tran-Rediger, Alexa Vogel, Anna Walker

Alt/Altus
Antonia Frey, Katharina Jud, Stephan Kahle, Francisca Näf, Damaris Rickhaus

Tenor
Marcel Fässler, Clemens Flämig, Tobias Mäthger, Sören Richter

Bass
Fabrice Hayoz, Matthias Lutze, Valentin Parli, Daniel Pérez, Philippe Rayot

Orchester

Leitung & Cembalo
Rudolf Lutz

Violine
Eva Borhi, Lenka Torgersen, Peter Barczi, Christine Baumann, Judith von der Goltz, Dorothee Mühleisen

Viola
Martina Bischof, Sarah Krone, Katya Polin

Violoncello
Maya Amrein, Hristo Kouzmanov

Violone
Markus Bernhard

Oboe
Thomas Meraner, Ingo Müller

Flauto dolce
Annina Stahlberger, Teresa Hackel, Claudia Heinisch

Cornetto
Frithjof Smith

Trombone
Henning Wiegräbe, Tabea Hesselschwerdt, Maximilian Schrag

Fagott
Susann Landert

Orgel
Nicola Cumer

Musikal. Leitung & Dirigent

Rudolf Lutz

Werkeinführung

Mitwirkende
Anselm Hartinger, Karl Graf, Rudolf Lutz

Reflexion

Referent
Andreas Kruse

Aufnahme & Bearbeitung

Aufnahmedatum
15.09.2017

Aufnahmeort
Trogen AR (Schweiz) // Evangelische Kirche

Tonmeister
Stefan Ritzenthaler

Regie
Meinrad Keel

Produktionsleitung
Johannes Widmer

Produktion
GALLUS MEDIA AG, Schweiz

Produzentin
J.S. Bach-Stiftung, St. Gallen, Schweiz

Zum Werk

Textdichter

Textdichter
Text eines unbekannten Bearbeiters nach einer
Vorlage von Johann Jacob Rambach (1693 -1735)

Erste Aufführung
29. August 1723

Vertiefte Auseinandersetzung mit dem Werk

Zum 22. August 1723 in Leipzig komponiert, ist die Kantate BWV 25 ein Beispiel jenes grossartigen Angebotes, das der gerade ins Amt gekommene Thomaskantor Bach seiner Hörergemeinde zugleich unterbreitete wie zumutete. Sie ist mit ihrer medizinischen Metaphorik zudem Ausweis der allgegenwärtigen Durchdringung der barocken Lebenswelt mit Krankheit und Siechtum, deren notorische Gleichsetzung mit Sünde und Schuld ebenso wie die darauf fussende Ausgrenzung vieler Betroffener zum nicht nur theologischen Zeitgeist gehörte.
Dem Eingangschor liegt ein düsteres Dictum zugrunde, das Bach in vier Abschnitten mit Vor- und Zwischenspielen vertont. Die stellenweise reale Zwölfstimmigkeit ist dabei nur Werkzeug einer grandiosen Gesamtkonzeption, die den Textdurchlauf in eine erst spät offen hinzutretende, jedoch von Beginn an präsente Choralbearbeitung einbettet. Der achttaktige Beginn reiht nachschlagende Seufzer der Streicher und Oboen über einer Basslinie aneinander, die zugleich affektdeutender Quartabstieg wie gedehntes Zitat einer Choralmelodie ist, in der man sowohl das Busslied «Ach, Herr, mich armen Sünder » wie den Schwanengesang «Herzlich tut mich verlangen» wahrnehmen kann. In dieses lastende Gerüst hat Bach zunächst zwei Textdurchführungen eingearbeitet, die mit wechselnden Stimmpaaren eine enggeführte Imitationsfolge in Gang setzen, deren gramvolle Melodik aus der phrygischen Tonalität des Chorals stammt. Mit dem neuen Wortlaut «Und ist kein Friede in meinen Gebeinen» tritt an die Stelle der Seufzerketten eine sukzessiv im Orchester aufregistrierte und von einem in Sechzehnteln dahinjagenden Continuo begleitete Chorfuge, bevor im Schlussabschnitt beide Texte und Themen simultan durchgeführt werden. Dazu tritt zeilenweise noch der vierstimmig ausfigurierte wortlose Choral, dessen erschütternde Wirkung durch die archaische Stadtpfeiferbesetzung aus drei Posaunen und Zink potenziert wird. Dass Bach sich entschloss, die dem Zink übertragene Melodie nachträglich durch Blockflöten zu verstärken, zeigt, dass es ihm selbst bei diesem kompositorischen Monstrum nicht um Augenmusik, sondern um eine in all ihren Dimensionen nachvollziehbare Auslegung ging.
Das Tenorrezitativ schliesst sich diesem schonungslosen Befund an – «die ganze Welt ist nur ein Hospital», Alt und Jung sind gleichermassen gezeichnet. Doch geht es hier nicht um eine der verbreiteten Infektionen und Wohlstandsleiden, sondern die Laster der Wollust, Hoffart und des Geizes, die infolge der Erbsünde alle Menschen gleichermassen entstellen, was die Suche nach einem helfenden Arzt ins Zentrum aller Überlegungen rückt.
Die folgende Arie für Basssolo und Continuo ist daher als ächzende Invention zweier abgedunkelter Stimmen gearbeitet, deren zäh am Boden haftende Melodik nur zaghaft in höhere Regionen gelangt. Der anrührend bittende zweite Teil «Du, mein Arzt, Herr Jesu nur» wirkt dann so, als habe sich jemand mit einiger Überwindung geöffnet und so durch hoffendes Vertrauen für einen neuen Weg freigemacht.
Mit dem Lagenwechsel geht im Sopranrezitativ auch ein veränderter Tonfall einher. Hier spricht jetzt eine entschlossene Seele, die nicht ihren Leiden verhaftet bleiben, sondern wie die Kranken in den Heilungsgeschichten des Evangeliums mit erneuerter Kraft zu ihrem Meister «fliehen» will. Die für viele barocke Kirchenstücke typische Entwicklung von Busse und Erbarmensbitte zum enthusiastischen Gotteslob wird hier auf engstem Raum vorgeführt.
Solcherart gestärkt, werden in der folgenden Arie neue Regionen erreicht. Was als gelöste C-Dur-Trostmusik im geschwinden Dreiertakt anhebt, erweckt den Eindruck, als habe jemand in der tristen Krankenstation plötzlich die Brandenburgischen Konzerte aufgelegt und damit wenigstens für den Moment allen Sorgen die Tür gewiesen. Die akustische Dimension des therapeutischen Zuspruchs wird hier in ansteckend spielerischer Weise erkundet; Bach hat dafür den Streichern und Oboen drei muntere Blockflöten hinzugefügt, so dass sich phasenweise ein dreichöriges Konzertieren mit dem bassgestützten Sopran ergibt. Dass der gezügelte zweite Teil darauf verweist, dass selbst diese höfische Pracht nur ein Vorausblick auf die vollkommene Musik des jenseitigen «höheren Chors» darstellt, hat angesichts dieses keineswegs «schlechten Liedes» etwas von künstlerischem Understatement – und ist doch ein von der Achtung vor kosmischen Hierarchien inspirierter musikantischer Glaubenssatz, den bereits ein Heinrich Schütz 1636 in der gereimten Vorrede seiner «Musikalischen Exequien» gültig formuliert hat.
Fürs Erste bleibt es beim vertrauten irdischen Danklied – der Schlusschoral bekräftigt den Vorsatz eines unermüdlichen Gotteslobs, das als Continuum vom Alltag bis in die Ewigkeit hinein gedacht ist. In diesen Gesang stimmen dank der ehrwürdigen Blechbläser gleichsam auch die vergangenen Generationen der zu diesen Klängen beerdigten Verstorbenen mit ein.

Text des Werks und musikalisch-theologische Anmerkungen

Der Kantatentext nimmt Bezug auf das Evangelium dieses Sonntags, den Bericht von der Heilung der zehn Aussätzigen (Lukas 17,11–19) und entfaltet Gedanken über den Zusammenhang zwischen Glaube und Heilung einerseits, Sünde und Krankheit andrerseits. Ein unbekannter Dichter hat ein Werk von Johann Jacob Rambach bearbeitet, gekürzt und mit einem anderen Schlusschoral versehen. Der stellenweise äusserst düstere Text hat Bach zu einer ausdrucksstarken Komposition inspiriert, die von einem Eingangschor von massiver Konstruktion und ungewöhnlicher Dichte überragt wird. Aufgrund des Fehlens der Partitur kann kaum entschieden werden, ob Bach einer der in den Einzelstimmen des Eingangschores beständig abwechselnden Lesarten «vor» oder «für deinem Dräuen» (Lesart Lutherbibel) den Vorzug gab.

1. Chor

»Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem
Dräuen und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde.«

1. Chor
Der Chor singt den vierten Vers des 38. Psalms, das Gebet eines Schwerkranken, der aus seinen Leiden und Gewissensnöten heraus Gott um Vergebung und Heilung bittet. Bach hat dafür eine grossangelegte Chorfuge mit seufzer­arti­gen Orchesterzwischenspielen und Begleitfiguren konzipiert, die nacheinander beide Text­glieder abhan­delt und beide Themen in einer letzten Durchführung miteinander kombiniert. Im alten Klang von Zink und Posaunen tritt dazu ein zeilenweise intonierter textloser Choral, der in der Continuo­begleitung der Eröffnungstakte bereits vorbereitet wird und in dem man entweder das Busslied «Ach Herr, mich armen Sünder straf nicht in deinem Zorn» oder den Sterbechoral «Herzlich tut mich verlangen nach einem selgen End» erkennen kann. Dieser durch die phrygische Kirchentonart besonders archaische Satz hat noch Felix Mendelssohn Bartholdy beeindruckt und 1846 bei der Erstellung seiner sinfonischen Vertonung der Fronleichnams-Sequenz «Lauda Sion salvatorem» beeinflusst.

2. Rezitativ (Tenor)

Die ganze Welt ist nur ein Hospital,
wo Menschen von unzählbar grosser Zahl
und auch die Kinder in der Wiegen
an Krankheit hart darniederliegen.
Den einen quälet in der Brust
ein hitzges Fieber böser Lust;
der andre lieget krank
an eigner Ehre hässlichem Gestank;
den dritten zehrt die Geldsucht ab
und stürzt ihn vor der Zeit ins Grab.
Der erste Fall hat jedermann beflekket
und mit dem Sündenaussatz angestekket.
Ach! dieses Gift durchwühlt auch meine Glieder.
Wo find ich Armer Arzenei?
Wer stehet mir in meinem Elend bei?
Wer ist mein Arzt, wer hilft mir wieder?

2. Rezitativ
Drastisch wird die Welt als einziges Spital geschildert, in welchem die Kranken nicht zu zählen sind. Alle, gross und klein, seien angesteckt von böser Lust, Ehrsucht und Geldgier. Mit dem «ersten Fall», der den «Sündenaussatz» in die Welt gebracht habe, ist Adams Sündenfall gemeint (1. Mose 3). Bei Mose findet sich auch der erste Hinweis auf den Arzt: «Wirst du der Stimme deines Gottes gehorchen […], so will ich der Krankheiten keine auf dich legen, die ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin der Herr, dein Arzt» (2. Mose 15). Bach hat diesen expressiven Text in eine Musik voller harter Sprünge und verzweifelter Exklamationen umgeformt.

3. Arie (Bass)

Ach, wo hol ich Armer Rat?
Meinen Aussatz, meine Beulen
kann kein Kraut noch Pflaster heilen
als die Salb aus Gilead.
Du, mein Arzt, Herr Jesu, nur
weisst die beste Seelenkur.

3. Arie
Der Aussatz ist hier Bild für das sündige Wesen des Menschen. Ein Wort aus Jeremia 8 erinnert an die ausweglose Situation: «Ist denn kein Balsam mehr in Gilead? Ist kein Arzt mehr dort?» Aber Jesus kennt das Heilmittel. Die Arie zeichnet ihn als Arzt, der «die beste Seelenkur» verschreibt. Die gedrückte Grundhaltung des Textes findet sich in einer Satzanlage wieder, die mit Solobass und Continuo zwei tiefe Stim­men ohne weitere Begleitinstrumente kom­biniert. Durch diese vertrackte Invention a due bassi zieht sich von Anfang an ein Grund­zug auswegloser Verstrickung – hier fürchtet ein seit langem leidender und hals­starrig an seinen schlechten Gewohnheiten hängender Patient seinen notgedrungen strengen Hausarzt wohl ebenso sehr, wie er seines Rates bedarf.

4. Rezitativ (Sopran)

O Jesu, lieber Meister,
zu dir flieh ich;
ach, stärke die geschwächten Lebensgeister!
Erbarme dich,
du Arzt und Helfer aller Kranken,
verstoss mich nicht
von deinem Angesicht!
Mein Heiland, mache mich von Sündenaussatz rein,
so will ich dir
mein ganzes Herz dafür
zum steten Opfer weihn
und lebenslang vor deine Hülfe danken.

4. Rezitativ
Der Beter ersucht Jesus, er möge doch so, wie er damals die Aussätzigen heilte, auch ihn von seiner Krankheit, dem «Sündenaussatz», reinmachen. Dafür würde er «lebenslang» dankbar sein. Die Zerrissenheit des Bassrezitativs Nummer zwei ist hier einer geschmeidigen Linienführung gewichen, die der heilsgewissen Inbrunst des Gebets Rechnung trägt.

5. Arie (Sopran)

Öffne meinen schlechten Liedern,
Jesu, dein Genadenohr!
Wenn ich dort im höhern Chor
werde mit den Engeln singen,
soll mein Danklied besser klingen.

5. Arie
Eine demütige Bitte, Jesus möge die schlich­ten Lieder gnädig anhören. Im Chor mit den Engeln im Himmel würden sie dereinst besser klingen. Bachs musikalische Umsetzung ist nicht ohne ver­schmitzte Ironie – mobilisiert das beschwingte Tanzmodell mit seiner zweichörigen Orchesteranlage und der ausgreifenden Sopran­partie doch bereits einigen höfischen Glanz. Allein der naiv-pastorale Klang der Blockflöten und die effizient durchkomponierte Form verweisen auf die Sphäre demütiger Schlichtheit. Dass Bach für die beiden so kontrastreichen Textteile eine weitgehend identische Motivik und Besetzung vorsieht, mag andeuten, dass die höhere Musik der Engel auf Erden noch nicht hörbar werden und selbst die eleganteste irdische Klangwelt vor Gott nur ein schlichtes Lied sein kann.

6. Choral

Ich will alle meine Tage
rühmen deine starke Hand,
dass du meine Plag und Klage
hast so herzlich abgewandt.
Nicht nur in der Sterblichkeit
soll dein Ruhm sein ausgebreit’:
ich wills auch hernach erweisen
und dort ewiglich dich preisen.

6. Choral
Die letzte Strophe des Liedes «Treuer Gott, ich muss dir klagen» von Johann Heermann (1630) nimmt den Gedanken der vorigen Arie auf und beschliesst die Kantate.

Reflexion

Andreas Kruse

Das Durchschreiten einer Grenzsituation

Ob Bachs Kantate «Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe» (BWV 25) oder Gedichte von Andreas Gryphius und Paul Fleming: Barockliteratur und Barockmusik sind heute für eine persönliche Reflexion über eine schwere Erkrankung von grosser Bedeutung.

Warum fühlen sich Menschen, die an einer schweren, chronischen Erkrankung leiden oder bei denen eine zum Tode führende Erkrankung vorliegt, nicht selten von Texten und Musik aus der Barockzeit angesprochen und berührt? Warum nehmen diese Menschen ein Gedicht oder eine Komposition aus der Barockzeit als eine seelisch-geistige Bereicherung wahr? Meine Antwort lautet: Gedichte und Kompositionen, die in der Barockzeit entstanden sind, thematisieren eine psychische und existenzielle Situation, die in Teilen jener ähnelt, die auch Menschen in der Barockzeit erlebt haben: Es ist dies die Konfrontation mit der eigenen Verletzlichkeit, mit einer gesundheitlichen Grenzsituation, mit dem Faktum der herannahenden Endlichkeit. Natürlich sind die im 16., 17. und beginnenden 18. Jahrhundert gemachten Grenz- und Verletzlichkeitserfahrungen nicht zu vergleichen mit jenen, mit denen Menschen in der heutigen Zeit konfrontiert sind. Um ein Beispiel aus dem 17. Jahrhundert zu wählen: Der Dreissigjährige Krieg (1618 – 1648), Epidemien und die «Kleine Eiszeit» (ein Mitte des 17. Jahrhunderts auftretender Temperaturrückgang mit Hungerwintern) haben die Menschen in der Barockzeit mit unvorstellbarem Leid konfrontiert und ihnen in besonderer Weise die eigene Verletzlichkeit vor Augen geführt. Aus diesem Grunde thematisieren ja Gedichte von Andreas Gryphius, um einen der wichtigsten Vertreter der Barockliteratur zu wählen, dann, wenn sie von «Krankheit» sprechen, nicht allein die körperliche Krankheit, sondern auch und vor allem die Krankheit, das heisst die tiefgreifend gestörte Ordnung der Welt. Und doch sind die Metaphern, die in der Barockzeit gewählt wurden, vor allem die krankheitsbezogenen, auch dem Individuum in der Gegenwart nicht selten nahe und unmittelbar nachvollziehbar. Und nicht nur die krankheitsbezogenen, sondern auch die wachstumsbezogenen Metaphern, die auf das Potenzial seelisch-geistiger Entwicklung im Falle einer schweren, chronischen, möglicherweise zum Tode führenden Erkrankung deuten.
Ich gehe nun auf zwei Gedichte des Dichters Andreas Gryphius ein, um diese Aussage – nämlich das potenzielle Berührtwerden durch die Barockliteratur auch in der heutigen Zeit – zu veranschaulichen. Das erste Gedicht, Thraenen in schwerer Krankheit, betont das Erleben der Verletzlichkeit, der Hinfälligkeit, der Endlichkeit des Lebens, das zweite Gedicht, Betrachtung der Zeit, die Fähigkeit des Menschen, in allen Situationen seines Lebens – somit auch in den Grenzsituationen des Lebens – schöpferisch zu sein. Gerade in dieser Verbindung des Erlebens von Grenzen mit dem Erleben des schöpferischen Moments liegt eine wesentliche Botschaft der Barock-Dichtung, die uns helfen kann, uns der Situation eines kranken Menschen mit ausreichender Sensibilität anzunähern – einer Sensibilität, die nicht nur die Grenzen, sondern auch die Stärken oder Kräfte dieses Menschen wahrnimmt und gezielt anspricht.

Thraenen in schwerer Krankheit

Ich bin nicht der ich war
die Kraeffte sind verschwunden
Die Glider sind verdorr’t
als ein durchbrandter Grauß:
Mir schaut der schwartze Tod zu beyden Augen aus
Ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden.
(…)

So bin ich auch benetzt mit Thraenentau ankommen:
So sterb ich vor der Zeit. O Erden gute Nacht!
Mein Stuendlein laufft zum End
itzt hab ich außgewacht
Und werde von dem Schlaff des Todes eingenommen.

In diesem Gedicht mündet das Erlebnis der Verletzlichkeit und Hinfälligkeit in die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit: Die Ordnung des Lebens und die Ordnung des Todes verschränken sich auch im Erleben des Menschen mehr und mehr, bis allmählich die Ordnung des Todes das Erleben dominiert. Besondere Bedeutung für die psychische Situation des schwerkranken Menschen erlangt dabei die Aussage «Ich werde von mir selbst nicht mehr in mir gefunden», mit der angedeutet wird, dass das Individuum Gefahr läuft, sich mehr und mehr in sich selbst zu verlieren, mehr und mehr seine Identität einzubüßen.
Dieses Gedicht steht im Kontrast zu Betrachtung der Zeit, einem Gedicht von Gryphius, das als Ausdruck individueller Reflexion über die persönliche Vergangenheit und Zukunft wie auch als Ausdruck der aus dieser Reflexion hervorgehenden Betrachtung der eigenen Stärken und Kräfte zu deuten ist: diese Stärken und Kräfte werden in der aktuellen Selbst- und Weltgestaltung (Gegenwart) gesehen. Dabei liegt der Schwerpunkt ganz auf dem transzendentalen Bezug: Gott hat uns die Zeit (und damit auch die Möglichkeit zur Selbst- und Weltgestaltung) geschenkt, die schliesslich in der Ewigkeit (Zeitlosigkeit) aufgeht.

Betrachtung der Zeit

Mein sind die Jahre nicht die mir die Zeit genommen /
Mein sind die Jahre nicht / die etwa moechten kommen
Der Augenblick ist mein / und nehm‘ ich den in acht
So ist der mein / der Jahr und Ewigkeit gemacht.

Die Betonung des «Augenblicks» – in dem Menschen schöpferisch tätig werden können – weist Verwandtschaft mit dem psychologischen Begriff der Selbstaktualisierung auf, die verstanden werden kann als grundlegendes Motiv des Menschen, sich auszudrücken, sich mitzuteilen, sich zu differenzieren. (Mit dem Begriff der Selbstaktualisierung kommen wir zudem dem Schöpferischen des Menschen nahe.) Hier ist zum einen wichtig, dass mit dem im Gedicht von Andreas Gryphius hervorgehobenen «Augenblick» die Möglichkeit zur Selbstaktualisierung in allen Situationen umschrieben wird, in denen sich Menschen zur Selbst- und Weltgestaltung motiviert fühlen. Zum anderen ist bedeutsam, dass wir die Möglichkeit zur Selbstaktualisierung ausdrücklich auch bei Menschen, bei denen eine weit fortgeschrittene Erkrankung besteht, erkennen und ansprechen. Dabei darf, folgen wir diesem Gedicht, die transzendentale Dimension unseres Erlebens und Verhaltens nicht ausgeklammert werden – sie ist für das Verständnis des Gedichts sogar zentral: in dem uns von Gott geschenkten, in dem uns aufgegebenen Leben liegt ja dessen entscheidende Botschaft.

Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe – Hinwendung zur Heilung
Von diesem Versuch, eine in der Barockliteratur aufscheinende Haltung des Menschen gegenüber der Welt und gegenüber Transzendenz in Kürze zu charakterisieren, gehe ich nun über zu der Kantate Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe (BWV 25). Im deren Zentrum steht zunächst der von schwerer Krankheit gezeichnete Mensch, steht die Schilderung spezifischer Krankheiten und Krankheitssymptome, steht die Nennung von Therapien, steht schliesslich die – allerdings eher indirekt ausgedrückte – Angst des Kranken, aufgrund seiner nach aussen hin sichtbaren Krankheitssymptome («Beulen») von anderen Menschen gemieden zu werden. Die Klage der Patienten über die Bedrohung ihrer Identität und ihres Lebens mündet in die Frage, wo denn nun «Rat» gefunden werden kann. Allein die konventionellen Therapieverfahren genügen nicht. Es ist auch geistiger und geistlicher Rat notwendig: Jesus Christus wird als die «beste Seelenkur» gedeutet. In der Hinwendung zu Jesus Christus wird der Weg zur Heilung gesehen, wobei diese nicht nur körperliche Heilung (restitutio ad integrum), sondern auch und vor allem seelisch-geistige Heilung (restitutio ad integritatem) beschreibt. Diese seelischgeistige Heilung wird vermittelt durch die Erlösungszusage: nämlich im Tode verwandelt zu werden (vita non tollitur sed mutatur) und das ewige Leben zu erfahren – ein Leben, in dem jede Form der Krankheit und des Niedergedrücktseins genommen ist. In dieser Kantate wird das körperliche und seelische Leid des Menschen nicht geleugnet: vielmehr bildet die Verletzlichkeit (Vulnerabilität) des Menschen deren Ausgangspunkt. In dem Text dieser Kantate durchschreitet der erkrankte Mensch eine gesundheitliche Grenzsituation, die ihn zugleich an die Grenzen seiner individuellen (wie auch seiner sozialen) Existenz führt. Im Angesicht dieser Grenzen ist die Verzweiflung deutlich vernehmbar. Aber die Kantate bleibt nicht bei der Verzweiflung stehen. Sie weist vielmehr einen Weg aus dieser Verzweiflung, wobei im Beschreiten dieses Weges die seelisch-geistige Widerstandsfähigkeit – in Psychologie und Psychiatrie mit dem Begriff der «Resilienz» umschrieben – sichtbar wird. Der kranke Mensch kann dem körperlichen Leiden etwas entgegensetzen – wobei in den Worten der Kantate die Hinwendung zu Jesus Christus, mithin die Bewusstwerdung der Einfügung des eigenen Lebens in eine göttliche Ordnung eine entscheidende Grundlage für diese Widerstandsfähigkeit bildet. Doch eine weitere Grundlage darf hier nicht übergangen werden: die Fähigkeit des Menschen nämlich, sich in einem Maße und in einer Weise auf sich selbst und dabei auf die eigenen seelisch-geistigen Kräfte zu konzentrieren, dass die Bewusstwerdung der Einfügung des eigenen Lebens in eine göttliche Ordnung überhaupt erst möglich wird.

Grenzgänger Johann Sebastian Bach
Nun aber stellt sich die Frage: Ist hier wirklich der körperlich schwerkranke Mensch gemeint, oder handelt es sich nicht vielmehr um eine Metapher für die Krankheit als Folge der Sünde, wie es ja in Psalm 38 ausgedrückt wird: «Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Dräuen (übersetzt: wegen deines Drohens) und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünd (übersetzt: wegen meiner Sünde)»?
Dies ist der Ort, Johann Sebastian Bach auch als einen Grenzgänger zu charakterisieren, wie ich dies in dem Buch Die Grenzgänge des Johann Sebastian Bach: Psychologische Einblicke (2. Auflage, Springer Spektrum, Heidelberg 2014) getan habe. Dieser Grenzgänger-Deutung zufolge integriert Bach eine theologische und eine musikalische Dimension mit einer psychologischen Dimension. Das heisst: Theologische Aussagen, die ja in ihrem Selbstverständnis den Kern des Menschen berühren, werden ausdrücklich auch in ihren psychologischen Aspekten betrachtet. Wenn also von einem kranken Menschen gesprochen wird, so ist in dem Werk von Johann Sebastian Bach eben nicht nur von dem kranken Menschen in religiöser Hinsicht die Rede – also von einem Menschen, der sich der Vergänglichkeit des Fleisches bewusst ist und sich auf die Unvergänglichkeit des Geistes stützt (Römerbrief 8,1: «So ist nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind; die nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist») –, sondern auch von dem kranken Menschen in psychologischer Hinsicht: die Krankheit wird ganz unmittelbar erfahren, als eine körperliche Qual, verbunden mit der Sorge, wenn nicht sogar mit der Angst, diese in ihrem weiteren Verlauf nicht mehr kontrollieren zu können, ihr quasi ausgeliefert zu sein, in ihr mehr und mehr «unterzugehen». Man denke hier nur an Patientinnen und Patienten, die an einem bösartigen Tumor leiden, an Patientinnen und Patienten, die an einem Morbus Parkinson oder an einer Demenz erkrankt sind: die Sorge oder Angst, von dieser Krankheit «niedergerungen» zu werden (wie es nicht wenige Menschen ausdrücken), bildet ein zentrales Erlebensund Deutungsmoment des erkrankten Menschen. Diese Übertragung von einer religiösen zu einer psychologischen Aussage gelingt dem Grenzgänger Bach durch die Musik: diese berührt den Menschen in einer Weise, diese übersetzt in einer Weise die religiöse Aussage in eine unmittelbar lebensweltliche, dass sich der Hörer der Musik unmittelbar angesprochen fühlt, dass er die getroffene Aussage ganz leiblich, ganz seelisch auf sich selbst bezieht. Er spürt nun seine Betroffenheit von der schweren Krankheit eines Menschen und realisiert, dass er in dem Schicksal des Anderen auch sein eigenes Schicksal wahrnimmt. Er realisiert, dass sich hier etwas zutiefst Existenzielles vollzieht, von dem auch er selbst betroffen ist oder einmal betroffen sein wird. Die Musik in ihrer Deutung der religiösen Aussage ist es, was diese Aussage im Menschen existenziell lebendig werden lässt, was die psychologische Dimension ebendieser Aussage «zum Schwingen» bringt. Die Musik ist sozusagen der seelisch-geistige Resonanzboden der religiösen Aussage. Aus diesem Grunde der Hörer von dieser Kantate unmittelbar betroffen und berührt ist: er fühlt sich direkt angesprochen, die Musik berührt ihn tief, er überträgt die Aussagen der Kantate unmittelbar auf sich selbst. So ergeht es vielen Hörerinnen und Hörern bei der Rezeption der Musik Johann Sebastian Bachs: Auch nicht gläubige Menschen, die eine Aufführung der Matthäus- oder Johannespassion besuchen, fühlen sich von dem Passionsgeschehen berührt, weil dieses musikalisch in einer Weise ausgedrückt wird, dass sie sich dem Geschehen nicht mehr entziehen können.

Die Art, schwerkranke Menschen anzusprechen
Fragen wir nun: Was brauchen schwerkranke Menschen? Und: Welche Anregungen kann uns hier die Kantate BWV 25 geben?
Bevor ich mich dieser Frage zuwende, soll hier in Kürze auf drei Beiträge zum Verständnis von Gesundheit und Gesundwerden eingegangen werden, die für die Beantwortung dieser Frage wesentlich sind. Der Philosoph Hans Georg Gadamer geht von der Annahme aus, dass dem gesunden Menschen das Wesen der Gesundheit verborgen bleibe: Auf die Frage hin, was er unter Gesundheit verstehe, könne dieser im Kern nicht differenziert antworten. Erst im Falle eingetretener Erkrankungen erhelle sich dem Menschen, was er unter Gesundheit verstehe: Nämlich das, was ihm derzeit fehle. Dem gesunden Menschen bleibe die Gesundheit zunächst verborgen; daraus erwachse die Aufgabe, sich in Zeiten der Gesundheit reflektiert mit der Frage auseinanderzusetzen, durch welche Merkmale sich Gesundheit im eigenen Verständnis auszeichne, was man selbst dafür tun könne, um Gesundheit zu erhalten. Zudem solle der Mensch schon früh nach Antwort auf die Frage suchen, inwieweit sich verschiedene Dimensionen der Gesundheit differenzieren lassen, zum Beispiel eine körperliche, funktionelle, seelisch-geistige Dimension. Im Falle eingetretener Erkrankungen sei diese Differenzierung sehr wichtig: Denn auch dann, wenn auf der körperlichen Dimension Einbussen und Störungen eingetreten seien, könne sich auf der funktionellen, vor allem aber auf der seelisch-geistigen Dimension weiterhin ein hohes Entwicklungspotenzial zeigen, das als Merkmal von Gesundheit zu verstehen sei. Ich selbst habe als Ergebnis eigener Untersuchungen zur inneren Verarbeitung und äußeren Bewältigung chronischer Erkrankungen im Alter zwischen vier Dimensionen differenziert, die bei der Analyse des Krankheitsgeschehens und der Verarbeitung bzw. Bewältigung dieses Geschehens zu berücksichtigen sind: einer körperlichen, einer kognitiven, einer emotionalen und einer existenziellen Dimension. Im Verlauf einer Therapie müssen alle vier Dimensionen angesprochen, muss die «Heilung » auf allen vier Dimensionen angestrebt werden. Gadamer hat in mehreren Arbeiten hervorgehoben, dass eine chronische Krankheit, vor allem der krankheitsassoziierte Schmerz, den Menschen umgreife und ständig aufs Neue herausfordere. Die Krankheit bzw. den Schmerz könne er nur dann «verwinden», wenn er sich dessen bewusst werde, was sein Leben hält und trägt. Damit sei die Aufgabe einer umfassenden Bewertung des eigenen Lebens verknüpft: Aspekte des Lebens, die früher als «selbstverständlich gegeben» erschienen, erweisen sich nun möglicherweise als tragende Fundamente des Lebens. – Der Medizinsoziologe Aaron Antonovsky hat in seiner Theorie der Salutogenese (übersetzt: «Wie entsteht Gesundheit? Wie erhalten wir Gesundheit?») den Kohärenzsinn als jenen psychischen Prozess identifiziert, der zur Erhaltung seelischer Gesundheit auch unter dem Einfluss (zum Teil extremer) Stressoren beiträgt. Kohärenzsinn meint: Wir sind an einzelne Ausschnitte der Welt gebunden, und dieses Gebundensein vermittelt die Überzeugung, dass das Leben auch im Falle von hochbelastenden Erfahrungen sich immer wieder als stimmig, bedeutungsvoll, sinnhaft erweist. Kohärenzsinn meint weiterhin: Wir sind davon überzeugt, trotz belastender Erfahrungen unser Leben wie auch die uns umgebende Welt verstehen und gestalten zu können. Die Stärkung des Kohärenzsinns wird von Aaron Antonovsky als eine bedeutende Komponente einer interdisziplinär konzipierten Therapie gewertet. – Der Begründer der Psychosomatischen Medizin, der Arzt und Physiologe Viktor von Weizsäcker hebt hervor, dass Gesundheit nicht als ein Kapital zu verstehen sei, das man aufzehre, sondern dass Gesundheit nur dort vorhanden sei, wo sie in jedem Augenblick des Lebens erzeugt werde. Ähnlich wie Aaron Antonovsky betont auch Viktor von Weizsäcker die (physischen, kognitiven, emotionalen, sozialen) Ressourcen des Menschen, die diesen in die Lage versetzen, Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen – diesem weiten Verständnis von Ressourcen liegt dabei ein umfassendes PersonKonzept zugrunde.
Nun also zurück zu der Frage: Was brauchen schwerkranke Menschen? Welche Anregungen kann uns hier die Kantate BWV 25 geben? Vor dem Hintergrund der Erkenntnisse, die wir am Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg in unserer Forschung zu Krankheits-, Therapie-, Rehabilitations- und Lebensqualitätsverläufen bei älteren Menschen gewonnen haben, sind mir folgende Aspekte wichtig (siehe dazu auch: Andreas Kruse, Lebensphase hohes Alter: Verletzlichkeit und Reife, Springer Spektrum, Heidelberg 2017): eine interdisziplinär durchgeführte Diagnostik (die medizinische, pflegerische, neuropsychologische, psychologische, soziale und spirituelle Merkmale integriert), eine medikamentöse Therapie, die optimal auf den Krankheitsverlauf abgestimmt ist (dies bedeutet: die Medikation muss kontinuierlich überprüft und gegebenenfalls angepasst werden), eine Rehabilitation, die auf die Förderung und Erhaltung von körperlichen, geistigen und sozialkommunikativen Funktionen zielt, eine psychologische oder psychotherapeutische Begleitung, die auf die Stärkung der emotionalen und geistigen Verarbeitungsund Bewältigungstechniken gerichtet ist, eine soziale Arbeit, die Möglichkeiten der Wiedereingliederung und sozialen Teilhabe aufzeigt, schliesslich eine spirituelle oder religiöse Begleitung, die die Thematisierung von Sinn- und Gottesfragen ermöglicht. Je nach spezifischer Krankheit sind diese verschiedenen Disziplinen mit ihren unterschiedlichen Beiträgen zur Diagnostik und Intervention verschiedenartig zu gewichten. Doch sollte im Falle der Behandlung eines chronisch kranken, vor allem eines schwerkranken Menschen dieses umfassende Diagnostik- und Therapiekonzept grundsätzlich als Angebot vorgehalten werden. Denn einen chronisch kranken, einen schwerkranken Menschen verstehen, begleiten, beraten heisst immer auch: diesen von verschiedenen Perspektiven aus zu verstehen und anzusprechen.
Dabei ist zu bedenken: Jede Krankheit ist einmalig, sie ist so noch nie dagewesen und wird so nie wieder auftreten. Jede Krankheit sollte also auf der einen Seite in ihren naturwissenschaftlichen Grundlagen verstanden werden (und somit in eine allgemeingültige Krankheitslehre – Nosologie – eingeordnet werden), sie sollte aber auf der anderen Seite auch in ihrer Individualität begriffen werden: Individualität meint hier vor allem den individuellen Prozess der Verarbeitung und Bewältigung der Krankheit, der seinerseits von Werten, Lebenszielen, Lebensbindungen und Lebensperspektiven des Individuums beeinflusst ist.
Einem schwerkranken Menschen eine fachlich fundierte und erprobte Diagnostik und Intervention anzubieten: dies ist die erste Aufgabe der Versorgung. Aber eben nicht die einzige. Es kommt eine weitere hinzu: diesem Menschen kontinuierlich die Möglichkeit zu bieten, über seine persönliche Lebenssituation, seine Hoffnungen, Sorgen und Ängste zu sprechen, in einer emotional wie geistig ansprechenden Atmosphäre Gedanken zur Verarbeitung und Bewältigung der Krankheit wie auch zur weiteren Selbst- und Weltgestaltung auszusprechen und zu erörtern. Mit anderen Worten: diesem Menschen muss die Möglichkeit gegeben werden, sich vermehrt auf sich selbst zu konzentrieren, seine Psyche in ihren unterschiedlichen Ausdrucksinhalten wahrzunehmen und zu verstehen, sich selbst Freund zu werden, das heisst Verantwortung auch für sich selbst (und nicht nur für andere Menschen) zu übernehmen.
Dabei, und dies ist für mich ein wichtiger Gedanke, kann das gemeinsame Lesen von Texten, das gemeinsame Hören von Musik, auch das gemeinsame Betrachten eines Bildes von grossem Wert sein. Ich habe Menschen (mit einer Tumorerkrankung, einer Demenzerkrankung, nach einem Schlaganfall) kennengelernt, die mir dankbar waren, wenn ich nach Erörterung neuropsychologischer Befunde oder spezifischer Rehabilitationsstrategien auf die Möglichkeit zu sprechen kam, gemeinsam ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte bzw. ein Musikstück zu hören oder ein Bild zu betrachten – und die im Prozess des gemeinsamen Hörens, der gemeinsamen Betrachtung gemachten Erfahrungen auszutauschen. Gedichte aus der Barockzeit, die Musik Johann Sebastian Bachs wirkten dabei besonders inspirierend – weil unmittelbar ansprechend, tröstend, ermutigend, neue Perspektiven eröffnend. Gerade hier könnte auch die Kantate Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe stimulierend wirken.
Es ist hinzuzufügen, dass einer der Begründer unseres medizinischen Systems, Mosche ben Maimon oder Maimonides (1134 – 1204), Arzt und Philosoph, zwischen (I) der Prävention von Erkrankungen, (II) der Behandlung von akut erkrankten Menschen und (III) der Behandlung und Pflege von chronisch erkrankten Menschen differenziert hat. Dabei erkannte er in der Behandlung und Pflege von chronisch kranken Menschen eine besondere Aufgabe, Herausforderung und Chance der Medizin: hier, so Maimonides, werde auch die «geistige Dimension» der Medizin in besonderer Weise offenbar. Denn die Verarbeitung einer chronischen Erkrankung sei nicht nur körperliches, sondern auch zutiefst geistiges Geschehen. Folglich gelte: Patient und Arzt müssten «geistig zueinander kommen», müssten sich auch «geistig begegnen», damit sich der Arzt ein Bild davon machen könne, wie der Patient die Welt, sich selbst und die Krankheit erlebe, damit der Patient in der Begegnung die Anregung zu einem verantwortlichen Umgang mit der Erkrankung und dem weiteren Lebensweg erfahre.

Höhen und Tiefen in Johann Sebastian Bachs Leben
Nun möchte ich den Blick auf die Biografie von Johann Sebastian Bach richten – und dies unter dem Stichwort Höhen und Tiefen. Denn in der Kantate BWV 25 wird ja der Umgang mit einer Grenzsituation unseres Lebens thematisiert – und das Leben von Johann Sebastian Bach war zu mehreren Zeitpunkten von der Konfrontation mit Grenzsituationen bestimmt. Finden wir in der Kantate BWV 25 vielleicht auch einen Hinweis darauf, wie der Komponist Grenzsituationen verarbeitet haben könnte (da wir kaum über autobiografische Quellen Bachs verfügen, sind wir hier auf Annahmen angewiesen)?
Johann Sebastian Bach zeigte in allen Phasen seiner Biografie ein hohes Mass an Fleiss, an Offenheit, an schöpferischen Kräften. Schon im Kindes- und Schulalter begeisterte er sich für Musik – was auch damit zu tun hatte, dass im Hause der Eltern die Stadtpfeifer Eisenachs regelmässig probten (Bachs Vater Ambrosius Bach leitete das Konsortium der Stadtpfeifer). Zugleich gehörte er in der Schule zu den Besten seines Jahrgangs. Im Alter von 15 Jahren brach er mit seinem Schulfreund Erdmann von Ohrdruf in Thüringen nach Lüneburg auf, um dort – im Michaeliskloster – um einen «Freitisch» (Stipendium) nachzusuchen; dieses Gesuch wurde angenommen, so dass Bach in der dortigen Schule mit 17 Jahren seine Matura ablegen konnte. In den weiteren Phasen seiner Biografie imponierte Bach nicht nur als Orgelprüfer und Organist (seine erste Anstellung erhielt er schon im Alter von 18 Jahren in Arnstadt), sondern auch und vor allem als Komponist, Orchester- und Chorleiter (stellvertretend für zahlreiche Ämter sei hier das Amt des Thomaskantors genannt). In seinen Kompositionen zeigt sich eine kaum zu überbietende Kreativität – nicht nur was den Umfang seines Oeuvres angeht, sondern auch dessen Qualität: Bach erfüllte nicht nur die damals bestehenden Massstäbe höchster Kompositionskunst, sondern er setzte ganz neue Massstäbe, so zum Beispiel mit der Missa in h-Moll, mit dem Musikalischen Opfer, mit der Kunst der Fuge – wobei hier nur drei Beispiele aus seinem Spätwerk angeführt wurden. Würde man auf seine mittlere Schaffensperiode Bezug nehmen, so wären die Johannes-Passion sowie die Matthäus-Passion als Beispiele für Kompositionen zu nennen, mit denen Bach Massstäbe gesetzt hat. Neben dem schöpferischen Reichtum seiner Kompositionen (als hervorstechendem Merkmal seiner bis zum Lebensende bestehenden Kreativität) zeichnete sich Bach durch umfassende Bildung (so zum Beispiel in Philosophie und Theologie, in Mathematik, in Latein) sowie durch hohes Engagement für seine Schüler aus (er nahm noch in seinen letzten Lebensmonaten einen Schüler bei sich auf).
Zugleich war das Leben Bachs von zahlreichen, schweren und schwersten Belastungen bestimmt. Zu nennen sind der Verlust beider Elternteile im zehnten Lebensjahr (Johann Sebastian Bach wurde nach dem Tod seiner Eltern von seinem ältesten Bruder aufgenommen und lebte fünf Jahre bei diesem), der Tod seiner ersten Ehefrau Maria Barbara in seinem 36. Lebensjahr (wobei er nach der Rückkehr von einer sechswöchigen Konzertreise erfuhr, dass seine Frau verstorben und schon beerdigt sei und seine vier Kinder auf mehrere Familien aufgeteilt worden seien), der Tod von elf seiner 20 Kinder, die gesundheitlichen Einschränkungen in seinen letzten Lebensjahren und schliesslich die Kränkung, dass bereits ein Jahr vor seinem Tod ein Nachfolger für ihn als Thomaskantor bestimmt wurde. Zudem musste sich Bach während seiner gesamten Berufstätigkeit immer wieder mit Kritik auseinandersetzen, die sich an seiner für die damalige Zeit höchst modernen Musik entzündete und ihm vor Augen führte, dass seine ausserordentliche Begabung und Kreativität von geistlichen und weltlichen Oberen nicht erkannt wurde – eine Tatsache, die ihn schmerzte.
Aber in diesen Belastungssituationen war auch ein hohes Mass an psychischer Resilienz erkennbar, also die Fähigkeit, Belastungen verarbeiten und bewältigen zu können und in diesem Prozess schöpferische Kräfte zu entwickeln, die seinem Lebenswillen wie auch seiner Lebensgestaltung zugutekamen. Dabei wurde die Resilienz durch das Eingebundensein des Komponisten in unterschiedliche Ordnungen gefördert: In die Ordnung der Familie (Johann Sebastian Bach blickte auf befruchtende erste Lebensjahre zurück und auch nach dem Tod seiner Eltern fand er in der Familie Rückhalt), in die Ordnung der Musik, in die Ordnung des Glaubens (die den cantus firmus seiner Kompositionen bildete), in die Ordnung sozialer Beziehungen (hier ist vor allem die Mitverantwortung für nachfolgende Generationen – seine Kinder, Neffen, Schüler – zu nennen). Diese Ordnungen sollten sich über die gesamte Biografie als sehr stabil und damit haltgebend erweisen. Und schliesslich entwickelte Johann Sebastian Bach schon früh Eigeninitiative, war immer offen für neue Eindrücke, zeigte in allen Lebensphasen grossen Fleiss. Damit schuf er die Grundlage für seine aussergewöhnliche Produktivität und Kreativität bis in die letzte Lebensphase.
In den letzten Lebensjahren litt Bach an den Folgen eines Diabetes mellitus Typ II, er verlor allmählich sein Augenlicht (die Erblindung war auch mitverursacht durch zwei fehlgeschlagene Augenoperationen des Londoner «Starstechers» John Taylor), er war aufgrund stark eingeschränkter Motorik schliesslich nicht mehr in der Lage, seine Kompositionen selbst niederzuschreiben, sondern musste sich hierfür der Hilfe seiner Schüler bedienen. Kurz vor seinem Tod trat ein Schlaganfall auf. Und doch arbeitete er trotz dieser gesundheitlichen Einschränkungen an dem Musikalischen Opfer und schloss dieses ab, führte systematisch die Kunst der Fuge weiter, die zwar nicht vollständig niedergeschrieben werden konnte (der Contrapunctus 14 bricht nach Einführung des letzten Fugenthemas ab), die aber mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Vorstellung Johann Sebastian Bachs fertiggestellt war, vollendete die h-Moll-Messe und schuf kurz vor seinem Tod den Choral Vor Deinen Thron tret ich hiermit.
Verdichtet und verbindet man die biografischen Aussagen, die mit Blick auf die letzten Lebensjahre Johann Sebastian Bachs getroffen werden können, und die musikalisch-symbolischen Aussagen, die seinen letzten Werken zugrunde liegen, so lassen sich folgende – in Ich-Form ausgedrückte – Themen differenzieren (in Klammern ist der psychologische Begriff aufgeführt, dem das jeweilige Thema zugeordnet werden kann):

(I) Ich lebe in Gott, in anderen Menschen, in meinem Werk
(Bezogenheit)
(II) Ich nehme meine schöpferischen Kräfte wahr
(Selbstaktualisierung)
(III) Ich gestalte mein Leben
(Selbstgestaltung)
(IV) Ich dringe immer tiefer in die Musik ein, strebe nach deren Vollendung
(Kreativität)
(V) Ich gebe mein Werk an nachfolgende Musikergenerationen weiter
(Generativität)
(VI) Ich nehme Verantwortung für andere Menschen wahr
(Mitverantwortung)
(VII) Ich nehme mich in meiner Verletzlichkeit wahr
(Vulnerabilität)
(VIII) Ich nehme mich als Teil der göttlichen Ordnung wahr
(Gerotranszendenz)
(IX) Ich blicke dankbar auf mein Leben, mein Leben als Fragment
(Ich-Integrität)
(X) Ich erwarte die Auferstehung der Toten, das ewige Leben
(Religiosität)

In diesen Themen und psychologischen Begriffen spiegelt sich ein reiches seelisch-geistiges Leben wider, das deutlich macht, welche schöpferischen Kräfte auch am Ende des Lebens wirksam sein können, vorausgesetzt, dieses Leben steht in Bezügen, die dazu motivieren, diese schöpferischen Kräfte zu erspüren und zu verwirklichen. Diese Bezüge sind am Lebensende Johann Sebastian Bachs deutlich erkennbar: der Grosse Gott, Familienangehörige, Schüler und Freunde, die Musik. In diese Bezüge investiert Bach viel seelisch-geistige Energie. Die hier zum Ausdruck kommende Bezogenheit erscheint somit als Grundlage sowohl für die Entdeckung und Verwirklichung schöpferischer Potenziale als auch für die Selbstgestaltung des Lebens am Lebensende.
Viele dieser Themen (wie auch die ihnen zugeordneten psychologischen Begriffe) werden in der Kantate BWV 25 ausdrücklich angesprochen. Diese Kantate – dies ist hier wichtig – ist nur drei Jahre nach dem Tod der Maria Barbara erschienen (Erscheinungsdatum: August 1723). Wie dargelegt, war der Tod Maria Barbaras ein Schlag für Johann Sebastian Bach, ja, stellte eine Traumatisierung dar. Drei Jahre später erscheint eine Kantate, die auf der einen Seite von einem Seufzen bestimmt ist (man denke hier auch an die Seufzer-Motive, mit denen die Kantate beginnt), in der auf der anderen Seite die Erlösungszusage dominiert. Spiegelt sich hier auch eine ganz persönliche Form der Leidverarbeitung und -bewältigung wider?

Seelisch-geistige Energie wider die schwächer werdende körperliche Leistungsfähigkeit
Die Kantate erscheint mir – musikalisch gesprochen – wie das Eintreten in ein schon seit längerer Zeit erklingendes Werk; wir stehen psychologisch gesprochen also nicht am Anfang dieses Werkes, sondern quasi mittendrin: dieser Eindruck drängt sich mir auf, wenn ich die ersten Takte von BWV 25 höre. Daraus könnte sich nun eine interessante Deutung ergeben – und zwar folgender Art: Am Ende seines Lebens hat sich Johann Sebastian Bach intensiv mit dem Credo in unum deum und dem Confiteor in unum baptisma beschäftigt, mit zwei Teilen der Missa in h-Moll, die in besonderer Weise auf seinen Glauben an den Grossen Gott verweisen. In beiden Sätzen baut er über das jeweilige Cantus firmus-Motiv eine Fuge auf, die jeden Hörer in ihren Bann zieht: Hier wird das Ich glaube (credo), hier wird das Ich bekenne (confiteor) mit einer musikalischen Kraft deklamiert, dass man nie glauben würde, ein körperlich hoch verletzlicher, die Endlichkeit schon sehr deutlich spürender Mensch hätte diese Sätze geschrieben. Die in der Missa in h-Moll zum Ausdruck kommende, seelisch-geistige Energie kontrastiert mit der immer schwächer werdenden körperlichen Leistungsfähigkeit. Dies zeigt, dass selbst im Angesicht des eigenen Todes seelisch-geistige Entwicklungsschritte vollzogen werden können – so bei Johann Sebastian Bach die Bekräftigung seines Glaubens an den Grossen Gott bei zunehmender Gewissheit, bald zu sterben. Wenn wir nun den Eindruck hinzunehmen, den die Eröffnungstakte von BWV 25 vermitteln – dass wir nämlich gerade in ein schon seit längerer Zeit erklingendes Werk eintreten, dass wir also mit Beginn dieses Werkes eigentlich schon mittendrin stehen: können wir dann nicht sagen, dass in diesem Werk ein Prozess der Verarbeitung und Bewältigung beschrieben wird, der schon lange andauerte, der in diesem und nach diesem Werk fortgesetzt wurde und der mit dem Credo in unum deum sowie dem Confiteor unum baptisma seinen Höhepunkt und einen Abschluss erreicht hat?
Ich habe mit zwei Gedichten aus der Barockzeit begonnen und schliesse mit dem Barock-Gedicht An Sich, verfasst von Paul Fleming (1609 – 1640) ab, in dem sich vieles von dem verdichtet, was mit dieser Reflexion ausgesagt werden sollte.

An Sich

Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren.
Weich keinem Gluecke nicht. Steh‘ hoeher als der Neid.
Vergnuege dich an dir
und acht es fuer kein Leid
hat sich gleich wieder dich Glueck‘
Ort
und Zeit verschworen.
Was dich betruebt und labt
halt alles fuer erkoren.
Nim dein Verhaengnueß an. Laß‘ alles unbereut.
Thu
was gethan muß seyn
und eh man dirs gebeut.
Was du noch hoffen kannst
das wird noch stets gebohren.
Was klagt
was lobt man doch? Sein Unglueck und sein Gluecke
ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an.
Diß alles ist in dir
laß deinen eiteln Wahn
und eh du foerder gehst
so geh‘ in dich zu ruecke.
Wer sein selbst Meister ist
und sich beherrschen kann
dem ist die weite Welt und alles unterthan.

 

 

Quellenangaben

Alle Kantatentexte stammen aus «Neue Bach-Ausgabe. Johann Sebastian Bach. Neue Ausgabe sämtlicher Werke», herausgegeben vom Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen und vom Bach-Archiv Leipzig, Serie I (Kantaten), Bd. 1–41, Kassel und Leipzig, 1954–2000.
Alle einführenden Texte zu den Werken, die Texte «Vertiefte Auseinandersetzung mit dem Werk» sowie die «musikalisch-theologische Anmerkungen» wurden von Anselm Hartinger und Pfr. Niklaus Peter sowie Pfr. Karl Graf verfasst unter Bezug auf die Referenzwerke: Hans-Joachim Schulze, «Die Bach-Kantaten. Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs», Leipzig, 2. Aufl. 2007; Alfred Dürr, «Johann Sebastian Bach. Die Kantaten», Kassel, 9. Aufl. 2009, und Martin Petzoldt, «Bach-Kommentar. Die geistlichen Kantaten», Stuttgart, Bd. 1, 2. Aufl. 2005 und Bd. 2, 1. Aufl. 2007.

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