Ach! Ich sehe, itzt, da ich zur Hochzeit gehe

BWV 162 // For the Twentieth Sunday after Trinity

(Ah! I see now, As I go to join the marriage) for soprano, alto, tenor and bass, flauto, corno da tirarsi, strings and basso continuo

Cantata BWV 162 belongs to the “Evangelisches Andachts-Opfer” cycle of texts written by Salomo Franck in Weimar in 1715; whether Bach composed and performed the related cantata in 1715 or not until 1716 remains a matter of dispute among Bach scholars. In 1723, Bach revived the charming composition for performance in Leipzig, which involved transposing the work into B minor to accommodate the lower Kammerton pitch used there. In the process, several modifications were made to the work, and it is well possible that some performance material has since been lost.

Kantate BWV 162

Das Werk im Kirchenjahr

Komponiert für

For the Twentieth Sunday after Trinity

Nächster Termin am


Alle Werke zu diesem Anlass

Perikopen zum Sonntag

Perikopen spiegeln die biblischen Lesungen des jeweiligen Kirchensonntags wider, für den J. S. Bach komponierte. Weitere Infos zu Perikopen

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, da die Spötter sitzen, sondern Lust hat zum Gesetz des Herrn und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht; und was er macht, das gerät wohl. – Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht.

So sehet nun zu, wie ihr vorsichtig wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen, und kaufet die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern verständig, was da sei des Herrn Wille. Und saufet euch nicht voll Wein, daraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes; redet untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singet und spielet dem Herrn in euren Herzen und saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi, und seid untereinander untertan in der Furcht Gottes.

Und Jesus antwortete und redete abermals durch Gleichnisse zu ihnen und sprach: «Das Himmelreich ist gleich einem Könige, der seinem Sohn Hochzeit machte. Und sandte seine Knechte aus, dass sie die Gäste zur Hochzeit riefen; und sie wollten nicht kommen. Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: ‹Saget den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles bereit; kommt zur Hochzeit!› Aber sie verachteten das und gingen hin, einer auf seinen Acker, der andere zu seiner Hantierung; etliche aber griffen seine Knechte, höhnten und töteten sie. Da das der König hörte, ward er zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Da sprach er zu seinen Knechten: ‹Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren’s nicht wert. Darum gehet hin auf die Strassen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet.› Und die Knechte gingen aus auf die Strassen und brachten zusammen, wen sie fanden, Böse und Gute; und die Tische wurden alle voll. Da ging der König hinein, die Gäste zu besehen, und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitlich Kleid an; und sprach zu ihm: ‹Freund, wie bist du hereingekommen und hast doch kein hochzeitlich Kleid an?› Er aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: ‹Bindet ihm Hände und Füsse und werfet ihn in die Finsternis hinaus! Da wird sein Heulen und Zähneklappern.› Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.»

Video

Experience the introductory workshop, concert and reflective lecture in full length.

Would you like to enjoy our videos ad-free? Subscribe to YouTube Premium now...

YouTube

By loading the video, you agree to YouTube's privacy policy.
Learn more

Load video

Workshop
YouTube

By loading the video, you agree to YouTube's privacy policy.
Learn more

Load video

Reflective lecture
YouTube

By loading the video, you agree to YouTube's privacy policy.
Learn more

Load video

«Lutzogram» for the introductory workshop

Rudolf Lutz’s manuscript for the workshop
Download (PDF)

Audio

The sound recording of this work is available on several streaming and download platforms.

LISTEN ON

LISTEN ON

LISTEN ON

Performers

Soloists

Soprano
Gerlinde Sämann

Alto
Terry Wey

Tenor
Charles Daniels

Bass
Stephan MacLeod

Orchestra

Conductor & cembalo
Rudolf Lutz

Violin
Eva Borhi, Lenka Torgersen, Christine Baumann, Karoline Echeverri, Dorothee Mühleisen, Ildiko Sajgo

Viola
Martina Bischof, Peter Barczi, Katya Polin

Violoncello
Maya Amrein, Daniel Rosin

Violone
Markus Bernhard

Bassoon
Dana Karmon

Corno da tirarsi
Olivier Picon

Recorder/Flute
Annina Stahlberger

Organ
Nicola Cumer

Musical director & conductor

Rudolf Lutz

Workshop

Participants
Karl Graf, Rudolf Lutz

Reflective lecture

Speaker

Richard Emanuel Weihe

Recording & editing

Recording date
17.11.2017

Recording location
Trogen AR (Schweiz) // Evangelische Kirche

Sound engineer
Stefan Ritzenthaler

Director
Meinrad Keel

Production manager
Johannes Widmer

Production
GALLUS MEDIA AG, Switzerland

Producer
J.S. Bach Foundation of St. Gallen, Switzerland

About the work

Librettist

Text
Salomo Franck, 1715

First performance
Twentieth Sunday after Trinity,
25 October 1716

Libretto

1. Arie (Bass)

Ach! ich sehe,
itzt, da ich zur Hochzeit gehe,
Wohl und Wehe.
Seelengift und Lebensbrot,
Himmel, Hölle, Leben, Tod,
Himmelsglanz und Höllenflammen
sind beisammen!
Jesu, hilf, daß ich bestehe!

2. Rezitativ (Tenor)

O großes Hochzeitsfest,
darzu der Himmelskönig
die Menschen rufen läßt!
Ist denn die arme Braut,
die menschliche Natur, nicht viel zu schlecht und wenig,
daß sich mit ihr der Sohn des Höchsten traut?
O großes Hochzeitsfest,
wie ist das Fleisch zu solcher Ehre kommen,
daß Gottes Sohn
es hat auf ewig angenommen?
Der Himmel ist sein Thron,
die Erde dient zum Schemel seinen Füßen,
noch will er diese Welt
als Braut und Liebste küssen!
Das Hochzeitmahl ist angestellt,
das Mastvieh ist geschlachtet,
wie herrlich ist doch alles zubereitet!
Wie selig ist, den hier der Glaube leitet,
und wie verflucht ist doch, der dieses Mahl verachtet!

3. Arie (Sopran)

Jesu, Brunnquell aller Gnaden,
labe mich elenden Gast,
weil du mich berufen hast!
Ich bin matt, schwach und beladen;
ach! erquicke meine Seele,
ach, wie hungert mich nach dir!
Lebensbrot, das ich erwähle,
komm, vereine dich mit mir!

4. Rezitativ (Alt)

Mein Jesu, laß mich nicht
zur Hochzeit unbekleidet kommen,
daß mich nicht treffe dein Gericht;
mit Schrecken hab ich ja vernommen,
wie du den kühnen Hochzeitgast,
der ohne Kleid erschienen,
verworfen und verdammet hast.
Ich weiß auch mein’ Unwürdigkeit:
Ach, schenke mir des Glaubens Hochzeitkleid,
laß dein Verdienst zu meinem Schmucke dienen!
Gib mir zum Hochzeitkleide
den Rock des Heils, der Unschuld weiße Seide!
Ach! laß dein Blut den hohen Purpur decken,
den alten Adamsrock und seine Lasterflecken,
so werd ich schön und rein
und dir willkommen sein,
so werd ich würdiglich das Mahl des Lammes schmecken.

5. Arie (Duett Alt, Tenor)

In meinem Gott bin ich erfreut;
die Liebesmacht hat ihn bewogen,
daß er mir in der Gnadenzeit
aus lauter Huld hat angezogen
die Kleider der Gerechtigkeit.
In meinem Gott bin ich erfreut.
Ich weiß, er wird nach diesem Leben
der Ehren weißes Kleid
mir auch im Himmel geben.

6. Choral

Ach, ich habe schon erblicket
diese große Herrlichkeit!
Itzund werd ich schön geschmücket
mit dem weißen Himmelskleid.
Mit der güldnen Ehrenkrone
steh ich da für Gottes Throne,
schaue solche Freude an,
die kein Ende nehmen kann.

Bibliographical references

All libretti sourced from Neue Bach-Ausgabe. Johann Sebastian Bach. Neue Ausgabe sämtlicher Werke, published by the Johann-Sebastian-Bach-Institut Göttingen and the Bach-Archiv Leipzig, Series I (Cantatas), vol. 1–41, Kassel and Leipzig, 1954–2000.
All in-depth analyses by Anselm Hartinger (English translations/editing by Alice Noger-Gradon/Mary Carozza) based on the following sources:  Hans-Joachim Schulze, Die Bach-Kantaten. Einführungen zu sämtlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs, Leipzig, 2nd edition, 2007; Alfred Dürr, Johann Sebastian Bach. Die Kantaten, Kassel, 9th edition, 2009, and Martin Petzoldt, Bach-Kommentar. Die geistlichen Kantaten, Stuttgart, vol. 1, 2nd edition, 2005 and vol. 2, 1st edition, 2007.

Support us

Support the Bachipedia project as a donor - for the dissemination of Bach's vocal works worldwide, in order to make the work accessible to young people in particular. Thank you very much!

Follow us on:

Das Kirchenjahr mit Bach

Heute: Sunday, 07.12.2025

Werke zu diesem Anlass